Inhalt:

  • Neben der zunehmenden Nutzung digitaler Bezahlformen bleibt Bargeld ein wichtiges Zahlungsmittel.
  • Dank hoher Ansprüche gelten Schweizer Banknoten als sehr fälschungssicher.
  • Schweizer Unternehmen sind global führende Dienstleister bei der Herstellung von Geldscheinen.
  • Derzeit wird eine neue Banknotenserie für die 2030er-Jahre vorbereitet.
  • Zum Fazit

Die Bedeutung von Bargeld in der Schweiz

Jede dritte Zahlung in der Schweiz wird mit Bargeld geleistet. Auch wenn digitale Zahlungsmittel immer beliebter werden, bleiben Münzen und Banknoten ein wichtiger Teil des Zahlungsverkehrs. Wie viele Schweizerinnen und Schweizer hält die – die Herausgeberin der Banknoten – an ihnen fest.

Als Vorteile des Bargelds nennt die SNB neben der Einfachheit des Gebrauchs den Schutz der Privatsphäre, die Ausgabenkontrolle und die Unabhängigkeit von elektronischen Geräten und vom Stromnetz. Banknoten mit hoher Stückelung, wie die 1000-Franken-Note, erfüllen zudem den Zweck der Wertaufbewahrung – eine Verwendungsart, die seit den niedrigen Zinsen zunimmt.

Die Rolle der Schweizer Unternehmen in der Gelddruckerei

Es ist international üblich, die jeweilige Währung im eigenen Land drucken zu lassen. Das ist in der Schweiz nicht anders als in den USA oder in Deutschland. Was an dem Geld vom Fliessband hierzulande besonders ist: Viele der Schweizer Unternehmen, die die Franken-Geldscheine hervorbringen, sind auch weltweit gut im Geschäft. Die höchst anspruchsvoll ausgestatteten Banknoten der SNB gelten dabei als Referenz für Fälschungssicherheit bei anderen Kunden.

Der Lebenszyklus von Banknoten auf einen Blick

  • Konzeption: Eine neue Banknotenserie beginnt mit der Definition der Stückelung, des Formats und des Sicherheitskonzepts.
  • Gestaltung: Entwürfe aus einem Designwettbewerb werden bis zur Produktionsreife weiterentwickelt.
  • Produktion: Spezialisierte Unternehmen liefern Papier, Druckfarben, Sicherheitskomponenten und übernehmen den Druck.
  • Ausgabe: Die frisch gedruckten Banknoten werden über Vertretungen der SNB und von den Kantonalbanken in Umlauf gebracht und bisherige Scheine aus dem Verkehr gezogen.
  • ¸éü³¦°ì±ô²¹³Ü´Ú: Ungefähr einmal im Jahr gelangt jede Banknote zurück zur SNB, um den Zustand und die Echtheit prüfen zu können. Beschädigte Scheine werden ersetzt. Die häufig benutzten 10er-, 20er- und 50er-Scheine halten zwischen drei und sechs Jahren. Sie enden als Papierschnipsel in der Müllverbrennungsanlage.

Das Papier der Banknoten

Was die hauptverantwortliche Firma Landqart am Standort produziert, nennt sie selbst «Rundsiebpapier» oder «Banknotensubstrat». Das Material der Banknoten ist mehr als «Papier» – es gilt selbst als eins der Sicherheitsmerkmale, die schwer zu fälschen sind. Der Produktname bei den aktuellen Scheinen lautet «». Es handelt sich um eine dreischichtige Kombination aus Papier und Kunststoff. Zwei dünne Papierschichten aus Baumwolle bilden die Vorder- und die Rückseite. In der Mitte sorgt eine Polymerschicht für die mechanische Belastbarkeit. Bei der Herstellung gelangen einige der insgesamt 15 Sicherheitsmerkmale aufs Papier, wie der Sicherheitsfaden und das Schweizer Kreuz.

Die Farben der Banknoten

Die Farbe von mehr als der Hälfte der Geldscheine auf der Welt – auch für den Franken der SNB – stammt nach eigenen Angaben von der Firma in Chavornay. In Tausenden von Tönen und Mischungen enthält sie Sicherheitsmerkmale, die etwa nur unter Infrarotbeleuchtung zum Vorschein kommen. Einmal aufgedruckt, muss die Farbe auf Kunststoffbasis so beständig sein, dass Sonnenlicht ihrem Erscheinungsbild ebenso wenig etwas ausmacht wie eine Runde in der Waschmaschine.

Der Druck der Banknoten

Maschinen für Banknotendruck sind eine Schweizer Domäne. 90 Prozent aller Geldscheine auf der Welt, darunter die Franken-Scheine, entspringen nach Firmenangaben einer Druckpresse der Firma König & Bauer Banknote Solutions aus Lausanne. Während für den Druck einer üblichen Banknote mindestens vier Druckverfahren verlangt werden, kommen beim Franken sogar acht zum Einsatz. Das macht sie besonders fälschungssicher.

Die SNB lässt die Banknoten bei Sicherheitsdruck drucken – einer Firma, deren Name viele mit Buchhandel und Verlag verbinden. Die Zentralbank ist grösster Einzelaktionär des Unternehmens mit über 500-jähriger Geschichte. Sie druckt nicht nur Bücher und Zeitungen, sondern seit Langem auch Banknoten, darunter die erste Banknote der SNB aus dem Jahr 1914. Bis in die 1970er-Jahre wurden manche Franken-Geldscheine zwar noch im Ausland gefertigt. Danach allerdings ausschliesslich in der Schweiz. Eine Zeit lang produzierte Orell Füssli auch Bank- und Kreditkarten aus Plastik, gab das Geschäftsfeld jedoch zugunsten von innovativen Geldscheinen auf. Digitale Sonderfunktionen wie QR-Codes sollen Scheine etwa für den digitalen Einsatz ertüchtigen.

Das Design der Banknoten

Auch das Design der Banknoten stammt aus der Schweiz. Die aktuelle Banknotenserie gestaltete die Grafikerin Manuela Pfrunder, damals mit Atelier in Zürich, heute in Flums. Die Scheine wurden ab 2016 in Umlauf gebracht.

Diese Serie unter dem Motto «Die vielseitige Schweiz» war die neunte der SNB. Inzwischen bereitet die Schweizer Nationalbank eine neue, zehnte Serie vor, die in den 2030er-Jahren in die Portemonnaies gelangen soll. Deren Motive sollen «Die Schweiz und ihre Höhenlagen» widerspiegeln.

Was im Detail auf den Noten zu sehen ist, steht nicht von vornherein fest. Für jede Serie veranstaltet die SNB einen Wettbewerb, an dem sich alle Grafikerinnen und Grafiker, die in der Schweiz wohnen oder tätig sind, beteiligen können. Zur laufenden Runde gingen rund 300 Bewerbungen ein. Zwölf unter ihnen wurden ausgewählt, um ihre Entwürfe bis Mitte 2025 der Öffentlichkeit vorzustellen.

Wissenswert

Jedes Jahr wählt die Internationale Banknoten-Vereinigung unter neu erschienenen Banknoten die schönste aus. Im Jahr 2016 kam die neue 50-Franken-Note heraus und gewann die begehrte Auszeichnung «Banknote des Jahres». Anschliessend brachte die SNB die neue 10-Franken-Note unters Volk – diese wurde 2017 ebenfalls ausgezeichnet. Wie die Liste der folgenden Gewinner jedoch zeigt, bringen auch andere Zentralbanken sehr schöne, aufwendig gestaltete Noten in Umlauf: Mexiko (2×), Aruba, die Philippinen und zuletzt die Währungsunion der Ostkaribik.

Fazit

Geldscheine sind nicht das Geld von gestern. Dafür sorgt der Ehrgeiz der Schweizerischen Nationalbank, zusammen mit innovativen Unternehmen immer wieder neue Banknoten zu entwickeln, die in Sachen Sicherheit auf der Höhe der Zeit sind. Je aufwendiger die Scheine ausgestattet sind, desto leichter erkennen Sie gefälschte Exemplare, falls diese bis in Ihr Portemonnaie gelangen.

Wissenswertes für Sie

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